Verlust von Kulturgütern

Verlust von Kulturgütern

Der Emslandplan bewirkte große Veränderungen in der Landwirtschaft. Viele kleinere, seit Jahrhunderten bestehende Bauerhöfe konnten im Strukturwandel oft wirtschaftlich nicht mithalten und gaben Landbau oder Viehzucht auf. Dass Bauernhöfe jedoch mehr sind als nur reine Produktionsstätten landwirtschaftlicher Güter, wird darin deutlich, dass sich auf vielen dieser alten Höfe historisches Alltagsgut und auch Kunstgegenstände befanden. Diese alten Truhen, Schränke sowie der dazugehörige Hausrat wurden oftmals nicht mehr wertgeschätzt. Diese Dinge hatten ihre Bedeutung verloren und wurden in den 1950er- und 1960er-Jahren an Antik-Händler zum Teil billig verramscht. Die Geschäftsführerin des Emsländischen Heimatvereins, Dr. Elisabeth Schlicht, hatte diesen Ausverkauf früh bemerkt und sich für den Erhalt des Kulturgutes eingesetzt. Dafür hat sie ab 1958 mit etlichen Hilfskräften den Bestand vieler Höfe auf Karteikarten dokumentieren lassen. Zum Teil standen diese Truhen bei der Aufnahme in den 1950er-Jahren bereits ungenutzt in den Ställen.