Mehr Licht auf’m Land – und tschüss, Petroleumlampe!
Typisch war früher die Petroleumlampe in den Bauernhäusern der Grafschaft Bentheim. Dabei hatte die Versorgung mit Strom hier eigentlich schon 1896 mit dem ersten E-Werk in Schüttorf begonnen. Auch in Nordhorn 1898 entstand ein Gaswerk, das hauptsächlich Leuchtgas herstellte. Nach dem Ersten Weltkrieg waren es in der Grafschaft oft örtliche Eigeninitiativen zur Stromerzeugung, z.B. durch Wasserkraft, wie an der Lager Mühle. So kam nach und nach Strom und damit Licht in die Dörfer. Die Zeiten der dunklen Häuser und Bauernhöfe ging langsam aber sicher zu Ende – die alte Petroleumlampe hatte weitgehend ausgedient. Ab 1925 versorgte die RWE die Grafschaft mit Strom aus dem Torfkraftwerk Rühle und ab 1930 aus dem Steinkohlenkraftwerk Ibbenbüren. Sinnbild für den Fortschritt waren etwa das Umspannwerk in Nordhorn oder die Trafohäuschen überall in der Landschaft.
Aber: Selbst noch Anfang der 1950er Jahre waren nicht alle Haushalte in der Grafschaft Bentheim an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. In den dünn besiedelten Teilen der Niedergrafschaft war die Versorgung noch lückenhaft, besonders in kleinen Orten und Außenbereichen. Ein Beispiel hierfür ist Oeveringen (heute zur Samtgemeinde Emlichheim). Die Finanzspritze des Emslandplans half 1951, die letzten 49 Gebäude und Höfe endlich an das Stromnetz der NIKE anzuschließen. Für die Bevölkerung begann eine neue Zeit, die festlich begrüßt wurde!


